Krisenphänomen Rechtsextremismus
Ursachenanalyse und Präventionsstrategien – Perspektiven aus Österreich
Veranstaltungsbeschreibung:
Was bringt Menschen dazu, sich extrem rechten Ideologien zuzuwenden – und was lässt andere selbst in der Krise widerständig bleiben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt unseres Online-Lunchs mit dem österreichischen Rechtsextremismus-Forscher Andreas Peham, der seit Jahrzehnten zu Ideologien der Ungleichheit und zu den gesellschaftlichen wie individuellen Bedingungen von Fanatisierung arbeitet.
Am Beispiel der Corona-Pandemie analysiert Peham, wie schnell sich soziale Unsicherheit in Paranoia, Hass und Verschwörungsdenken verwandeln kann – insbesondere im digitalen Raum. Gleichzeitig zeigt er auf, warum nicht alle Menschen gleich auf gesellschaftliche Krisen reagieren. Daraus leitet er Ansätze für präventive Strategien ab, die sowohl die politische Ebene als auch individuelle Dispositionen in den Blick nehmen.
Das Format bietet:
– eine ideologiekritische Einordnung aktueller rechtsextremer Entwicklungen,
– Ursachenreflexion aus sozialpsychologischer und gesellschaftspolitischer Perspektive,
– sowie Impulse für Präventionsansätze im Kontext von politischer Bildung und Extremismusdistanzierung.
Über den Referenten:
Andreas Peham, geboren 1967 in Linz, arbeitet seit Mitte der 1990er Jahre im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) im Bereich Rechtsextremismusforschung. Er ist Mitgründer der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) und in der Lehrer:innenfortbildung sowie politischen Bildung tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Extremismusprävention, antisemitismus- und rassismuskritischen Bildungsarbeit sowie der Analyse von Ideologien. 2022 erschien seine „Kritik des Antisemitismus“ im Schmetterling Verlag.
Bezug zum Projekt DEMOS:
Das Format leistet einen Beitrag zur Demokratieförderung, indem es die Ursachen rechtsextremer Radikalisierung sichtbar macht und mögliche Gegenstrategien reflektiert. Es stärkt die gesellschaftliche Resilienz gegenüber autoritären und verschwörungsideologischen Erzählungen – insbesondere im Kontext wiederkehrender Krisen und Unsicherheiten.
Teilnehmen
Die Fachveranstaltungsreihe unter dem Dach des Innovationsprojekts Demos – Demokratie, Empathie, Mitgestaltung, Offenheit und Solidarität, gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, widmet sich der Extremismusprävention und Demokratieförderung.
Im Fokus stehen demokratiefeindliche Phänomene – insbesondere Verschwörungsdenken und extremistische Narrative. Ziel ist es, diese sichtbar zu machen, interdisziplinäre Perspektiven zu vereinen und Lösungsansätze zur Prävention und Resilienz zu entwickeln.
Die Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX) organisiert diese Veranstaltungsreihe, um Fachkräfte und interessierte Bürger:innen zu sensibilisieren und Handlungswissen quer durch verschiedene Professionen zu erweitern.
Die Fachveranstaltungsreihe ist Teil des Projekts Demos, das verschiedene Formate und Initiativen bündelt, die sich für die Stärkung demokratischer Werte, den Umgang mit demokratiefeindlichen Tendenzen und die Förderung gesellschaftlicher Offenheit einsetzen.