Wie lässt sich moralische Ambiguität spielerisch vermitteln? In unserem Online-Fachformat stellen wir das innovative Kartenspiel „Dualismo“ vor – ein niedrigschwelliges, flexibel einsetzbares Tool, das sich besonders für politische Bildung, Extremismusprävention und Jugendarbeit eignet.
Das Format beginnt mit einer Einführung in das Spielkonzept. Mathieu Coquelin, Mitentwickler und Herausgeber von „Dualismo“, wird die fachlichen Hintergründe des Spiels vorstellen. Er erläutert, wie es entstanden ist, welche pädagogischen Ziele es verfolgt und warum es gerade im Kontext von Ambiguitätstoleranz und Radikalisierungsprävention einen neuen Zugang eröffnet.
Anschließend erproben wir das Spiel gemeinsam in einer interaktiven Runde: Teilnehmende diskutieren über fiktive Charaktere aus Film, Literatur oder Gaming – z. B. Kratos aus God of War oder der Graf von Monte Christo – und überlegen: Sind diese Figuren „gut“ oder „böse“? Ziel ist es, ins Gespräch zu kommen, moralische Bewertungen zu hinterfragen und die Perspektiven der anderen besser zu verstehen.
Im dritten Teil des Formats folgt ein Fachgespräch mit Emanuel Kuderna, der „Dualismo“ seit vielen Jahren erfolgreich in der Jugendarbeit einsetzt. Er berichtet aus der Praxis, reflektiert Wirkung und Herausforderungen und gibt Impulse für die eigene Anwendung.
Mathieu Coquelin ist Geschäftsführer der LAG Mobile Jugendarbeit/Streetwork BW e.V. und verantwortet seit 2015 den Aufbau der Fachstelle Extremismusdistanzierung. Er leitete mehrere Projekte im Rahmen von „Demokratie leben!“, war Sachverständiger in der Enquetekommission „Krisenfeste Gesellschaft“ des Landtags BW und ist Mitglied des Expertenkreises gegen Antisemitismus. Als Dozent ist er unter anderem an der DHBW und der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart tätig.
Emanuel Kuderna arbeitet seit 2017 in der Mobilen Jugendarbeit beim Postillion e.V. im Rhein-Neckar-Kreis. Er bringt umfangreiche Erfahrung aus der Sozialen Arbeit, insbesondere in der Einzelfallhilfe, Streetwork und Gemeinwesenarbeit mit. Sein Studium mit Schwerpunkt auf straffällige Jugendliche ergänzt seine praktische Expertise in der Arbeit mit herausfordernden Lebenslagen.
Die Veranstaltung stärkt Ambiguitätstoleranz und fördert die Reflexion über Feindbilder, was zentral für die Prävention von Radikalisierung ist. „Dualismo“ eröffnet neue pädagogische Zugänge zur Auseinandersetzung mit moralischen Graubereichen und regt zur kritischen Auseinandersetzung mit Polarisierung und ideologischer Verfestigung an – zentrale Ziele des Projekts DEMOS.
Teilnehmen
Die Fachveranstaltungsreihe unter dem Dach des Innovationsprojekts Demos – Demokratie, Empathie, Mitgestaltung, Offenheit und Solidarität, gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, widmet sich der Extremismusprävention und Demokratieförderung.
Im Fokus stehen demokratiefeindliche Phänomene – insbesondere Verschwörungsdenken und extremistische Narrative. Ziel ist es, diese sichtbar zu machen, interdisziplinäre Perspektiven zu vereinen und Lösungsansätze zur Prävention und Resilienz zu entwickeln.
Die Fachstelle Extremismusdistanzierung (FEX) organisiert diese Veranstaltungsreihe, um Fachkräfte und interessierte Bürger:innen zu sensibilisieren und Handlungswissen quer durch verschiedene Professionen zu erweitern.
Die Fachveranstaltungsreihe ist Teil des Projekts Demos, das verschiedene Formate und Initiativen bündelt, die sich für die Stärkung demokratischer Werte, den Umgang mit demokratiefeindlichen Tendenzen und die Förderung gesellschaftlicher Offenheit einsetzen.
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